Eine Scheibentönungsfolie kann aus unterschiedlichen Gründen sinnvoll sein, aber wenn Sie dann noch zwischen Details wie 85 % oder 95 % Tönungsgrad entscheiden müssen, dann fällt die Wahl schwer. Ist das nur eine Frage des Geschmacks oder gibt es handfeste Gründe für eine höhere bzw. niedrigere Lichtdurchlässigkeit. Wir erklären ein paar Basics.

Scheibentönung 85 oder 95

Zuerst das Gesetz: Was ist überhaupt erlaubt?

Laut § 35b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung muss ein Fahrzeugführer immer ein ausreichendes Sichtfeld unter allen Betriebs- und Witterungsverhältnissen vorfinden.

  • Daraus folgt, dass in Deutschland Scheibentönungsfolien nur ab der B-Säule, d.h. für die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe, erlaubt sind.
  • Bei einer getönten Heckscheibe wird ein zweiter Außenspiegel zur Pflicht.
  • Für die vorderen Seitenscheiben und die Windschutzscheibe gibt es die Ausnahme des Sonnenschutzblendkeils (ist bei einigen Fahrzeugen schon ab Werk getönt). Er darf maximal 10 cm hoch und insgesamt nicht größer als 0,1 m² groß sein.
  • Folien, mit denen diese Tönung realisiert wird, brauchen eine Bauartgenehmigung, die als Nummer auf der Folie aufgedruckt ist.

Was bedeutet eine Scheibentönung von 85 % oder 95 %?

Die Scheibentönung gibt an, wie dunkel die Folie ist beziehungsweise wie wenig Licht sie durchlässt. Eine Scheibentönung von 85 % bedeutet, dass 15 % des Lichts durchgelassen werden. Eine Scheibentönung von 95 % bedeutet, dass nur 5 % des Lichts durchgelassen werden. Das gilt für beide Richtungen. Daraus ergibt sich:

  • Je höher der Tönungsgrad, desto schwieriger ist es, in den Innenraum hineinzuschauen. Mit 95 % Tönungsgrad sieht man von außen fast nichts mehr, mit 85 % Scheibentönung ist durchaus noch etwas zu erkennen. Die Folie dient als Sichtschutz.
  • Tagsüber können Sie auch bei sehr hohen Tönungsgraden sehr gut aus dem Fahrzeugfond nach außen schauen. Nachts – bei wenig Außenlicht – können Sie bei hohem Tönungsgrad kaum noch etwas erkennen.
  • Der getönte Blendkeil ist ein Blendschutz für den Fahrer.
  • Nicht nur sichtbares Licht wird geblockt, sondern auch UV-Licht, in der Regel zu 99 %. IR-Strahlung (Wärmestrahlung) wird ebenso teilweise blockiert. Die Folie stellt für Kinder oder andere Fahrzeuginsassen auf dem Rücksitz also auch einen Sonnen- und Wärmeschutz dar. Der Wärmerückweisungsfaktor korreliert aber nicht unbedingt mit dem Tönungsgrad. Einige Scheibentönungsfolien mit 85 % Tönungsgrad weisen unter Umständen mehr Wärme zurück als solche mit 95 %.

Andere Vorteile einer Scheibentönungsfolie

Losgelöst vom Tönungsgrad 85 % oder 95 %, kann eine Folie zur Scheibentönung auch als Splitterschutz fungieren. Mit Ausnahme der Windschutzscheibe bestehen viele Autoscheiben immer noch aus normalem Einscheibensicherheitsglas. Wenn es zu einem Unfall kommt, kann dieses splittern und zu Verletzungen führen. Mit einer Scheibentönungsfolie können die Glassplitter gebunden werden, was die Verletzungsgefahr verringert.

Sollten Sie zu Scheibentönungen von 85 % oder 95 % greifen?

Es ist in der Tat ein wenig Geschmackssache. Aber die meisten Kunden suchen sich lieber eine Scheibentönung von 95 % als eine von 85 % aus. Grund dafür ist, dass die meisten gewünschten Eigenschaften beim höheren Tönungsgrad stärker ausgeprägt sind. Lediglich, wenn die Wärmerückweisung für Sie im Vordergrund steht, sollten Sie die Datenblätter im Einzelfall miteinander vergleichen. Aus Sicherheitsgründen gibt es keinen Unterschied zwischen einer Scheibentönung von 85 % oder 95 %.

Lassen Sie die Tönungsfolien vom Experten anbringen

Scheibentönungen sind meist mehrlagige PET-Folien, die bei 240°C auf die typischerweise gekrümmte Scheibe geschrumpft werden. Da das Material aber schon bei 250°C degradiert, ist beim Ankleben der Folie Fingerspitzengefühl und Expertise gefragt. Wenn Sie noch Fragen zu Scheibentönungsfolien und Ihren Eigenschaften haben, dann kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gern zu unterschiedlichen Produkten und erklären Ihnen die Vorteile und Nachteile von 85 % und 95 % Folien im Detail.